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Luis Rodríguez Ennes[1]: In memoriam Pablo Fuenteseca Díaz (1922-2009) (Annales, 2010.)

Der hervorragende, auch international hochgeschätzte spanische Romanist Pablo Fuenteseca Díaz wurde 1922 in Cospeito (Galicien) geboren. Nach dem Abitur in Lugo zog er nach Santiago de Compostela, wo er mit Auszeichnung die Staatsexamina in den Rechtswissenschaften, in der Philosophie und in den Geisteswissenschaften (Geschichte) ablegte. An der weltberühmten, traditionsreichen Alma Mater in Santiago war er Schüler von Álvaro d'Ors, des schon damals berühmten Professors für Römisches Recht, der maßgeblich seine wissenschaftliche Entwicklung beeinflusste. Bei der Auswahl der romanistischen akademischen Disziplin spielten das Vorbild seines Lehrers und seine tiefgehende humanistische Ausbildung die wichtigste Rolle.

Im Jahre 1950 promovierte er in Jura an der Zentralen Universität (Universidad Central) in Madrid, zu jener Zeit die einzige spanische Universität, die zur Verleihung des Doktortitels berechtigt war. Die Studienjahre 1950-1951 verbrachte er mit einem Stipendium des spanischen Außenministeriums in Rom. Von 1953 bis 1956 war er als Stipendiat der Alexander Humboldt-Stiftung an der Universität Heidelberg tätig, wo er mit dem angesehenen Professor Wolfgang Kunkel zusammenarbeitete. Im Jahre 1958 setzte er seine Ausbildung im Leopold-Wenger-Institut der Universität München fort. Im Jahre 1961 war er im Institut de Droit Romain in Paris. Von 1956 bis 1960 war er Dozent für Römisches Recht an der Universität von La Laguna. Nachher nahm er eine Professur an der Universität von Salamanca wahr, wo er bis 1970 blieb.

Zusammen mit anderen, heute berühmten Professoren (Aurelio Menéndez, Díez-Picazo, Rodríguez Mourullo usw.) gründete er die Juristische Fakultät der Universidad Autónoma de Madrid, die heute zweifellos eine der besten juristischen Fakultäten in Spanien ist. Seine ertragsreichste Lehrtätigkeit entfaltete er an dieser Universität. Er verließ die Lehrtätigkeit aufgrund eines in den 1980-er Jahren verabschiedeten ungerechten Gesetzes, das das Ruhestandsalter vorrückte und die berühmtesten spanischen Professoren vorzeitig in den Ruhestand versetzte. Während seiner Professorenjahre war er immer von einer großen Anzahl junger Mitarbeiter umgeben, die nach Erlangung der Professur immer noch führende Stellen an verschiedenen spanischen Universitäten haben.

Als hervorragender praeceptor übermittelte er zahlreichen Juristengenerationen neben profunder wissenschaftlicher Kenntnis auch humanistisches Engagement. Aus seiner Schule gingen zahlreiche Studenten hervor, die heute anerkannte spanische Experten des römischen Rechts sind. Die Berufung von Alfredo Calonge, Armando Torrent und Benito Reymundo geht auf seine Lehrjahre in Salamanca zurück. Die Berufung von Justo García Sánchez, Jesús Daza, Antonio Ortega, Esteban Varela, Antonio Fernández de Buján und Amparo González, der ersten Romanistin in Spanien überhaupt, die eine Professur für römisches Recht erhielt, geht auf seine Lehrjahre in Madrid zurück. Zu den oben erwähnten namhaften Romanisten gesellten sich später viele andere, deren romanistische Laufbahn ebenfalls von Professor Pablo Fuenteseca gefördert wurde. Wir finden etwa zwanzig Professoren für römisches Recht, die zu seinen Schülern gezählt werden können.

Beredtes Zeugnis legen von seiner reichen wissenschaftlichen Tätigkeit zahlreiche Publikationen ab. Die Veröffentlichung seiner romanistischen Studien (Estudios de Derecho Romano, Madrid, 2009) stellt den besten Beweis dafür dar. Dieser wertvolle Band wurde von seinen Töchtern Margarita (ebenfalls Professorin für Römisches Recht) und Cristina (Professorin für Bürgerliches Recht) zusammengestellt.

Pablo Fuenteseca Díaz, der am 29. Oktober 2009 in Madrid verstarb, war ein Humanist, ein engagierter Wissenschaftler, ein scharfsinniger und tiefgehender Forscher mit unerschöpflicher Neugierde. Sein wissenschaftliches Werk wird noch lange unentbehrlicher Bestandteil der spanischen und internationalen Romanistik bleiben. ■

Lábjegyzetek:

[1] Universität Vigo

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